• Im Bundesstaat Rio Grande do Sul im Süden Brasiliens beginnt die Weihnachtszeit mit dem magischen „Natal Luz“ von Gramado bereits im November. 
  • Die Stadt Gramado liegt im Herzen der Serra Gaúcha, einer Region, die stark vom deutschen Einfluss geprägt ist. Zwischen Oktober und Januar wird dort „Natal Luz“ („Lichterweihnacht“) gefeiert. Das Festival bietet neben beeindruckenden Lichtinstallationen und festlichen Dekorationen eine Vielzahl von Veranstaltungen.
  •  Im Jahr 2026 plant Club Med die Eröffnung eines neuen Resorts in Gramado, welches die weltweit größte künstliche Skihalle umfassen wird.
  •  Der internationale Flughafen von Porto Alegre hat sich von den Überschwemmungen im Mai erholt und verbindet Gramado seit seiner Wiedereröffnung wieder mit dem Rest Brasiliens.

Berlin, 6. November 2024 – Jedes Jahr besuchen zwischen Ende Oktober und Ende Januar mehr als zwei Millionen Menschen Gramado, um das „Natal Luz“ oder „Lichterweihnacht“ zu feiern – das längste und in jeder Hinsicht wärmste Weihnachtsfest der Welt. 

Zu diesem Zeitpunkt hat der Sommer in der Region der  Serra Gaúcha im Süden Brasiliens bereits Einzug gehalten und markiert in Gramado mit der sommerlichen Hitze den Auftakt zu einer weiteren Saison: der Weihnachtszeit. Inmitten der hügeligen Landschaft der Region um die Serra Gaúcha siedelten sich vor mehr als einem Jahrhundert italienische, schweizerische und deutsche Einwanderer an. Hier verschmolzen die Traditionen des italienischen „Natale“ mit klassischen Weihnachtsbräuchen zu einem einzigartigen Fest, das über drei Monate hinweg gefeiert wird.

Die Straßen von Gramado und Canela füllen sich in dieser Jahreszeit mit Hunderten von Künstlern – Tänzern, Musikern, Schauspielern, Sängern, Bühnenbildnern und Regisseuren. Dank des „Natal Luz“ erstrahlt Gramado jede Nacht in Lichtern und verwandelt sich in einen pulsierenden Ort mit Musik-, Theater- und Tanzaufführungen. Auch Straßenparaden und Feuerwerke, die an große Vergnügungsparks erinnern, prägen das Stadtbild.

Der ganze Zauber von Weihnachten

Der Einfluss der deutschen Einwanderer ist im Süden Brasiliens noch immer stark präsent. Dieses kulturelle Erbe zeigt sich nicht nur in der Architektur und Gastronomie, sondern prägt auch die Sprache und den Alltag. In dieser Region Brasiliens gibt es Dörfer, in denen fast vergessene Dialekte lebendig geblieben sind – Varietäten, die in Europa kaum mehr zu hören sind. Gramado hat diese kulturellen Unterschiede erfolgreich in ein bedeutendes touristisches Potenzial umgewandelt, indem es das ganze Jahr über vielfältige Aktivitäten und Attraktionen bietet, die auf seinem reichen Erbe basieren.

Dieses Jahr feiert die Stadt die 39. Auflage des „Natal Luz“, das nun wieder in voller Pracht an die Festlichkeiten vor der Pandemie anknüpft. Das Festival begann bereits Ende Oktober und dauert noch bis zum 19. Januar an. Zu den Hauptveranstaltungen gehören:

  • Die große Weihnachtsparade: Unter dem Titel „Ein Weihnachtsabend“ wird die familiäre Weihnachts-Tradition thematisiert und bietet eine der Hauptattraktionen des Festivals.
  • Nativitaten: Diese Show entführt das Publikum auf eine Zeitreise, bei der die Geburt Christi im Mittelpunkt steht. Sie erinnert an die Werte von Liebe, Glauben und Hoffnung, die die Essenz des „Natal Luz“ ausmachen. Begleitet wird das Spektakel von Lichtspielen, Wasserinstallationen, Liedern und Feuerwerk.
  • Die fantastische Weihnachtsfabrik: Eine Geschichte über ein Mädchen, das, begleitet von einem Engel, die Macht des Glaubens entdeckt.
  • „Das Königreich der Weihnacht“ bietet eine interaktive Erfahrung, die die Geschichte von Gramado erzählt.

Insgesamt gibt es rund zwanzig Shows im Verlauf des „Natal Luz“. Zudem finden Veranstaltungen statt, die in Brasilien bereits zu Klassikern geworden sind, wie etwa Laufwettbewerbe für Kinder und Erwachsene sowie Dekorations-Wettbewerbe für Geschäfte und Restaurants.

Jeden Abend strömt das Publikum voller Vorfreude zum Palácio dos Festivais, um Punkt 20:00 Uhr an der Zeremonie des Lichterentzündens teilzunehmen. Dieser Moment ist einer der meist erwarteten und beliebtesten des gesamten Festivals. Das Stadtbild von Gramado ist zu dieser Zeit geprägt von den vielen Besuchern, die es  genießen, durch die geschmückten Hauptstraßen zu bummeln, die Weihnachtsmärkte zu besuchen, die festliche Stimmung zu genießen oder die wunderschön dekorierten Weihnachtsbäume zu bewundern. Auch für die kleinen Besucher gibt es beim „Natal Luz“ einiges zu erleben: Täglich empfängt der Weihnachtsmann „Papai Noel“ die Kinder in seinem Haus, um Wunschzettel entgegenzunehmen oder für Fotos zu posieren.

Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in Gramado

Die Kleinstadt mit rund 35.000 Einwohnern ist eines der beliebtesten Reiseziele der einheimischen Bevölkerung, die in den 1970er Jahren begann, das dortige Winterwetter zu schätzen. Gelegentlich schneit es auf den umliegenden Hügeln – eine Seltenheit im Land des Samba und des Karnevals. Gramado liegt auf über 800 Metern Höhe im Herzen der Serra Gaúcha, einer Bergkette mit bis zu 1.400 Meter hohen Gipfeln. Ähnlich wie vielerorts im Schwarzwald oder der Alpenregion schmücken Blumen die Straßen und Balkone der Stadt – im Frühling säumen Hortensien die Straßenränder. Die Umgebung der Serra bietet ideale Voraussetzungen, um die frische Bergluft zu genießen, eine Wanderung zu unternehmen oder mit einem Tretboot auf den idyllischen Seen zu fahren. Ein besonderes Highlight ist das Indoor-Skigebiet SnowLand, eine schnee- und eisbedeckte Attraktion mit Skilift, die in der sommerlichen Wärme Brasiliens große Beliebtheit genießt.

Neben der einzigartigen „Schnee“-Attraktion von SnowLand bietet die Region auch beeindruckende Naturlandschaften, die zu unvergesslichen Entdeckungen einladen. Ein weiteres Highlight ist der Caracol-Wasserfall, der mit einer Höhe von 131 Metern zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Landes zählt. Der Wasserfall befindet sich im gleichnamigen Naturpark, nur 7 Kilometer vom Stadtzentrum von Canela entfernt, und ist eingebettet in einen malerischen Wald – ein wahres Paradies für Naturliebhaber und Fotografen. Ein weiteres Highlight der Region ist der Schwarze See (Lago Negro), ein von einem Wald umgebener, ruhiger See, dessen dunkles Wasser die umstehenden Tannen widerspiegelt, die in den 1950er Jahren aus Deutschland importiert wurden. Empfehlenswert sind zudem ein Besuch der lokalen Restaurants sowie eine Tretbootfahrt auf den ikonischen Schwanenbooten.

Club Med in Gramado

In dieser einzigartigen und vielfältigen Region Brasiliens hat sich die berühmte französische Kette entschieden, ihr nächstes Resort in Südamerika zu eröffnen. Die Eröffnung ist für 2026 geplant, wie Anfang des Jahres bekannt gegeben wurde. Die neue Anlage wird rund 250 Zimmer im Gaucho-Stil bieten, der sich durch die traditionellen Elemente der lokalen Kultur von Rio Grande do Sul auszeichnet und dabei einen erstklassigen Service gewährleistet. Der neue Club Med Gramado wird das erste Resort der Exclusive Collection-Marke in Südamerika sein. Es wird über die größte künstliche Skihalle der Welt verfügen, zusätzlich zu einem Canopy-Parcours, einem Naturreservat und zahlreichen Outdoor-Einrichtungen, die für ein einzigartiges Erlebnis inmitten der atemberaubenden Natur der Region sorgen.

Wiedereröffnung des wichtigsten Knotenpunktes im Süden Brasiliens

Der internationale Flughafen Salgado Filho in Porto Alegre befindet sich nur etwa 100 km von Gramado entfernt. Nach den verheerenden Überschwemmungen im Mai war der Flughafen mehrere Monate geschlossen. Inzwischen wurden die Flüge zu den wichtigsten brasilianischen Städten wie Rio de Janeiro und São Paulo wieder aufgenommen. Ab Januar werden auch die internationalen Verbindungen schrittweise wiederhergestellt, was die Erreichbarkeit von Gramado weiter verbessert.


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